„Ich bin soweit, mein Leben alleine zu meistern.“

Eine tolle Entwicklung einer Betreuten aus Düsseldorf, die nun ihr Leben eigenständig gestaltet und zuversichtlich in die Zukunft schaut. Jennifer N. arbeitet seit Mitte September diesen Jahres als Integrationshelferin und Inklusionsbegleitung bei der ‚Graf Recke Stiftung Düsseldorf‘ und begleitet dort Kinder mit körperlichen und motorischen Behinderungen im Schulalltag. Im Interview verrät sie, welche Aufgaben sie übernimmt und wie sie ihr Leben gestaltet.

Obwohl ich pinke Haare, Piercings und Tattoos habe, wurde ich so akzeptiert wie ich bin.

Was gefällt Ihnen an dem Beruf?

Ich liebe es Menschen zu helfen. Ich arbeite ehrenamtlich seit knapp fünf Jahren bei der ‚Giveback Initiative Düsseldorf‘. Sammle und verteile Spenden an Obdachlose und schneide ihnen bei Bedarf die Haare, da ich eigentlich gelernte Friseurin bin. Durch diese Arbeit habe ich gemerkt, dass es mich erfüllt Menschen im Alltag zu helfen. Ein Freund von mir arbeitet ebenfalls in der Einrichtung und hat mir den Job empfohlen.

Welche Aufgaben übernehmen Sie als Integrationshelferin?

Zu meinen Aufgaben gehören die Pflege, Essen anreichen und die Kinder in ihren persönlichen Fähigkeiten zu fördern.

Wer hat Ihnen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle geholfen?

Bevor ich die Arbeit angefangen habe war ich in einer Maßnahme von der ‚DAA Düsseldorf’ und habe dort versucht rauszufinden, welcher Beruf zu mir passen könnte. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein sozialer Beruf genau das Richtige für mich ist.

Wie ist der erste Eindruck, wie sind Sie angekommen und angenommen worden?

Ich habe drei Tage in der Förderschule am Volksgarten hospitiert und der erste Eindruck war super! Ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt im Klassenteam und auch die Arbeit an sich hat mir sehr gefallen. Obwohl ich pinke Haare, Piercings und Tattoos habe, wurde ich so akzeptiert wie ich bin. Ich musste mich nicht verstellen und bin gut angekommen.

Welche Ziele haben Sie in der nahen Zukunft?

Ich habe mein Ziel nun schon erreicht. In den letzten Jahren hatte ich viel mit Depressionen und Borderline zu kämpfen. Mein Ziel war es, wieder stabil zu werden und einen Job zu finden, bei dem ich nicht wieder überfordert werde. Und genau das habe ich jetzt erreicht. Mir geht es durch die Arbeit wieder richtig gut und ich freue mich, dass ich diese Chance bekommen habe.

In welchem Kontakt stehen Sie noch zur Stiftung?

Ungefähr einmal im Monat stehe ich im persönlichen Kontakt zu meiner Betreuerin Martina W. aus Düsseldorf. Wir arbeiten nun an dem Thema Verabschiedung, denn im Februar 2021 ist es soweit und ich bin mit der Betreuung fertig. Es fühlt sich gut an und bin so weit, mein Leben alleine zu meistern. Damit hätte ich damals nie gerechnet. Ich habe der Stiftung viel zu verdanken. In schwierigen Zeiten war meine Betreuerin immer für mich da, hat mich nicht aufgegeben und mit mir an meinen Problemen gearbeitet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Ohne die Prof. Dr. Eggers-Stiftung wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.


Wir wünschen Jennifer für die Zukunft alles erdenklich Gute!