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Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Christian Eggers

Am 22. Januar 2020 fand die Trauerfeier für Prof. Dr. Eggers im Lighthouse Essen statt. Die Anteilnahme in Essen ist groß. Viele Wegbegleiter würdigen seine Arbeit und sein Engagement.

Oberbürgermesiter Thomas KufenSo bekundet Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, der seit 2016 Schirmherr der Stiftung ist, sein Beileid: „Die Nachricht über den Tod von Prof. Dr. Christian Eggers hat mich sehr traurig gemacht. Er war nicht nur eine beeindruckende Persönlichkeit und ein anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet. Er hat sich auch unermüdlich für seine Stiftung eingesetzt. Diese Lebensleistung verdient großen Respekt. Prof. Dr. Eggers hat viel für unsere Stadt geleistet, die Eggers-Stiftung wird diesen Weg sicher in seinem Sinne fortsetzen. Als Schirmherr will ich die wichtige Arbeit gerne auch weiterhin begleiten.“

Auch Prof. Dr. Bodo-Eckhard Strauer findet anerkennende Worte für den Menschen Prof. Eggers und seine Expertise auf seinem Spezialgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In Düsseldorf gibt es zwei Häuser für Betroffene, die in Kooperation mit der Prof. Dr. Eggers-Stiftung geleitet werden: „Aus meiner Sicht, die sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit unserer beiden Stiftungen während der vergangenen ca. 15 Jahre bezieht, hat Prof. Eggers durch das von ihm beschriebene und praktisch eingesetzte trialogische Behandlungskonzept einen Meilenstein in der psychiatrisch-rehabilitativen Nachsorge von Kindern und Jugendlichen mit Psychosen unterschiedlichen Ursprungs, vornehmlich mit Schizophrenien, geschaffen. Das Haus ‚Trialog‘ in Essen gibt hierfür einen treffenden und relevanten Beweis. Dieses nachhaltige Therapieprinzip wird auch erfolgreich im Wulf-Alexander Strauer-Haus in Düsseldorf eingesetzt. Die zweite, aus seinen klinischen Beobachtungen und Studien ableitbare Erkenntnis betrifft seine Arbeiten über die Zusammenhangsfrage zwischen Ätiologie und Auslösungsmechanismen  drogeninduzierter Psychosen, insbesondere unter dem Einfluss des so oft verharmlosten Cannabis. Dazu hatten wir künftige gemeinsame Aufklärungsarbeiten geplant, die wir nun ohne ihn und ohne seine besonders wegweisenden Erfahrungen und Ratschläge, aber unter intensiver Einbeziehung seiner Resultate und Schlussfolgerungen, fortsetzen werden.“

Evangelia Komninou tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Eggers an. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie wird die Stiftung in seinem Sinne leiten: „Für die Zukunft finde ich wichtig, das Werk von Prof. Eggers sowie die Idee und die Haltung der Stiftung fortzuführen und weiterzuentwickeln. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören eine Behandlung und Begleitung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft anzubieten, gute und realistische Lebens- und Entwicklungsbedingungen in einer geschützten, vertrauensvollen Atmosphäre für die Betreuten zu schaffen sowie individuell und im trialogischen Sinne in Abstimmung mit ihnen, ihren Angehörigen und den Mitarbeitern der Stiftung ihre Ziele, ihre Schritte und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.“

Ein besonderes Verhältnis hat Herr Prof. Eggers zum Dentalmedia-Geschäftsführer Christian Streckert und seiner Familie entwickelt. Aus vielen privaten Begegnungen ist eine tiefe Freundschaft entstanden. „Ich möchte mich für die Zeit mit dem Freund Christian Eggers bedanken und die Möglichkeit nutzen, auf das Lebenswerk und die Stiftung hinzuweisen. Ich sehe es als Aufgabe, die Botschaft und das Lebenswerk von Christian Eggers weiterzutragen und viele Menschen hierüber zu informieren. Nur das was ich kenne, kann ich auch unterstützen. Und es dürfen viele Menschen von der Person Professor Christian Eggers und seiner Stiftung erfahren.
Ich möchte stellvertretend hierfür über eine meiner Erfahrungen mit Professor Eggers berichten. Anlässlich der Veröffentlichung seiner Biographie gab es eine Lesung im Uniklinikum Essen. Hierzu kamen viele Menschen — auch ehemalige und bestehende Patienten von Herrn Professor Eggers. Während er aus seiner Biographie las, stand ein jüngerer Mann auf, Herr Prof. Eggers stoppte sein Lesen. Dieser Mann sagte mit zittriger Stimme: ‚Herr Professor, ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Wenn Sie nicht da gewesen wären - wäre ich heute tot! - und setze sich wieder. Herr Prof. Eggers begann nach kurzer Pause weiter zu lesen. Nach ein paar Zeilen stand wieder ein Zuhörer auf und sagte: ‚Auch ich möchte mich bedanken, denn auch ich würde heute nicht hier sein, wenn Sie mir nicht geholfen hätten, auch ich wäre heute tot.‘
Diese Erfahrung hat mich in meinem Entschluss stark geprägt, dass ich mich für die richtige Sache einsetze und ich versuche deshalb, auch andere Menschen davon zu überzeugen. Jeder Mensch, der Glück hat ist verpflichtet einen Teil hiervon weiterzugeben. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, indem möglichst viele von der Prof. Dr. Eggers-Stiftung erfahren und verstehen, wie wichtig es ist, psychisch erkrankten Kindern und Jungendlichen zu helfen.“

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